Eskalation

Was über die Gefechte zwischen Indien und Pakistan bekannt ist

In der Nacht hat Indien als Reaktion auf einen Terroranschlag vor etwa zwei Wochen Ziele in Pakistan angegriffen.

Die Lage zwischen Indien und Pakistan ist in der Nacht eskaliert, als Indien als Reaktion auf einen Terroranschlag vor etwa zwei Wochen Ziele in Pakistan angegriffen hat. Ich übersetze hier eine Zusammenfassung der russischen Nachrichtenagentur TASS über die Entwicklungen.

Beginn der Übersetzung:

Indien und Pakistan haben sich gegenseitig mit Raketen angegriffen. Was über den Konflikt bekannt ist

In der Nacht des 7. Mai starteten die indischen Streitkräfte die Operation Sindoor, um terroristische Infrastruktur in Pakistan anzugreifen. Es gibt Berichte über Schießereien in verschiedenen Gebieten entlang der Grenze.

Die TASS hat die wichtigsten Informationen über die Verschlechterung der indisch-pakistanischen Beziehungen zusammengestellt.

Die Aktionen Indiens

  • Reuters berichtete unter Berufung auf Augenzeugen von mehreren Explosionen in der Nähe der Stadt Muzaffarabad, der Hauptstadt des von Pakistan kontrollierten Kaschmirs.
  • Die indische Regierung teilte der Agentur später mit, dass das Militär neun Ziele in von Pakistan kontrollierten Gebieten des Unionsterritoriums Jammu und Kaschmir angegriffen habe.
  • Neu-Delhi behauptet jedoch, dass die Angriffe ausschließlich auf militärische Ziele gerichtet waren, während Pakistan erneut gegen das Waffenstillstandsabkommen verstoße, indem es Artillerie auf Bhimber Gali in der Region Poonch-Rajauri feuere.
  • Die indischen Landstreitkräfte bezeichneten den Angriff auf Pakistan als „Triumph der Gerechtigkeit“. Verteidigungsminister Rajnath Singh begrüßte das Vorgehen der Streitkräfte des Landes.
  • Sprecher des indischen Verteidigungsministeriums erklärten, Indien habe sämtliche Luftabwehrkräfte an der Grenze stationiert.
  • Laut ANI führten die indischen Streitkräfte von ihrem Territorium aus Angriffe mit hochpräzisen Waffen aller drei Waffengattungen auf Ziele in Pakistan durch.

Pakistans Reaktion

  • Der pakistanische Verteidigungsminister Khawaja Asif sagte, die indischen Streitkräfte hätten Zivilisten angegriffen. Er drohte mit nicht-proportionalen Vergeltungsmaßnahmen.
  • Pakistan hat seinen Luftraum für 48 Stunden gesperrt und Vergeltungsschläge auf Ziele in Indien gestartet. Die Entscheidung wurde aufgrund der angeblichen Schäden an der zivilen Infrastruktur und des indischen Angriffs auf Zivilisten getroffen.
  • Laut PTI hat die pakistanische Armee auf intensiven Mörserbeschuss von Dörfern entlang der Kontrolllinie zurückgegriffen.
  • Das pakistanische Außenministerium betonte, dass das Land das Recht habe, die Bestimmungen des Artikels 51 der UN-Charta anzuwenden und auf einen Akt der Aggression „nach eigenem Ermessen jederzeit und an jedem Ort“ zu reagieren. Nach Angaben der Agentur stellen die Maßnahmen Indiens eine ernsthafte Bedrohung für den kommerziellen Flugverkehr dar.

Die Folgen

  • In der pakistanischen Provinz Punjab wurde der Ausnahmezustand ausgerufen und die Sicherheitskräfte und medizinischen Einrichtungen befinden sich in höchster Alarmbereitschaft.
  • Die Anwohner suchen Zuflucht in Notunterkünften. Die Polizei meldet zwei verletzte Frauen. Eine von ihnen befindet sich in einem kritischen Zustand.
  • Nach Angaben der Pressestelle der pakistanischen Streitkräfte hat Indien zwei Moscheen angegriffen, wobei mindestens zwei Menschen getötet und zwölf verletzt wurden.
  • SAMAA TV berichtete unter Berufung auf Quellen bei den pakistanischen Sicherheitskräften, dass die pakistanische Luftabwehr zwei in Frankreich hergestellte Rafale-Kampfflugzeuge abgeschossen habe, die bei der indischen Luftwaffe im Einsatz waren. Später bestätigte Khawaja Asif diese Information und Geo TV berichtete unter Berufung auf Quellen, dass die Zahl der abgeschossenen Kampfjets drei erreicht habe.
  • Ein Sprecher des pakistanischen Verteidigungsministeriums erklärte später gegenüber Reuters, dass acht Menschen getötet und 35 verletzt worden seien.
  • Dem Fernsehsender News18 zufolge wurden bei der Operation der indischen Streitkräfte mindestens 17 Terroristen getötet und 60 verletzt.

Internationale Reaktionen

  • Offizielle indische Quellen sagten, Indien habe Russland sowie Großbritannien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien und die USA über die Operation Sindoor informiert.
  • UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat Indien und Pakistan zu größtmöglicher Zurückhaltung aufgerufen, da sich die Welt eine militärische Konfrontation zwischen den beiden Ländern nicht leisten könne.
  • US-Präsident Donald Trump äußerte die Hoffnung auf ein schnelles Ende des Konflikts zwischen Indien und Pakistan.
  • Eine diplomatische Quelle teilte der TASS mit, dass Pakistan derzeit nicht plane, eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats zu beantragen.
  • Ajit Doval, der Nationale Sicherheitsberater des indischen Premierministers, sprach nach dem indischen Militärschlag gegen Pakistan mit US-Außenminister Marco Rubio.
  • Die indische Botschaft in den USA sagte, Indien verfüge über glaubwürdige Informationen über die Beteiligung von Terroristen aus Pakistan an dem Anschlag in Pahalgam. In der Erklärung der diplomatischen Mission hieß es außerdem, das Land habe keine zivilen, wirtschaftlichen oder militärischen Ziele Pakistans angegriffen, sondern lediglich Terroristenlager.

Womit alles begann

  • Am 22. April ereignete sich im beliebten Touristenort Pahalgam in Jammu und Kaschmir ein Terroranschlag, bei dem 25 Inder und ein Nepalese getötet wurden.
  • Indien erklärte, es habe Beweise dafür, dass der pakistanische Geheimdienst ISI an dem Angriff der Terrorgruppe Lashkar-e-Taiba beteiligt gewesen sei.
  • Neu-Delhi und Islamabad haben gegenseitig Beschränkungen für diplomatisches Personal verhängt, bilaterale Abkommen ausgesetzt und ihren Luftraum für Flugzeuge der jeweils anderen Seite gesperrt. Beide Seiten berichten von Fällen, in denen an der Kontrolllinie das Feuer eröffnet wurde und in diesem Zusammenhang Vergeltungsmaßnahmen ergriffen wurden.
  • Am 29. April leitete der indische Premierminister Narendra Modi ein hochrangiges Sicherheitstreffen, bei dem er Quellen zufolge erklärte, dass die indischen Streitkräfte völlige Freiheit hätten, über Art, Zweck und Zeitpunkt ihrer Reaktion auf den Terroranschlag in Jammu und Kaschmir zu entscheiden.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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